Up-Cycling in lokaler Produktion

08.11.2011 by 002

Das Buch Up-Cycling in lokaler Produktion – Die Stadt als Ressource entstand zwischen September 2010 und September 2011 im Rahmen des Urban Design Projektes III unseres Masterstudiums an der HafenCity Universität Hamburg. Operator 002 (K. M. Dietrich) und 000003 (H. Vollmer) setzten sich intensiv mit den Themen städtischer Stoffströme, lokaler Produktion und des Up-Cycling auseinander.

 

Abstract:

Bei näherer Betrachtung ihrer Stoffströme machen die Städte der westlichen Welt den Eindruck von Bulimie-Patienten. Sie konsumieren enorme Mengen an Nahrungsmitteln, Energie, Wasser und alle möglichen Arten von Waren. Diese werden wieder abgestoßen, bevor sie vollständig verdaut sind (Ax, 1997). In einem permanenten Downcycling-Prozess entstehen Tag für Tag Unmengen von  Abfall und Emissionen. Dieses System der linearen Stoffströme basiert auf fossilen Brennstoffen, die im Moment noch ein globales Transportsystem ermöglichen.

Wir sind der Meinung, dass die Städte der westlichen Welt genügend Ressourcen angehäuft haben, um selbst als Ressource begriffen zu werden. Es gilt deshalb städtische Rohstoffquellen zu erkennen und zu erschließen. Viele Stoffe lassen sich effizienter nutzen und Abfälle lassen sich erneut in Produktionsprozesse einbeziehen. In Anbetracht der Endlichkeit von Ressourcen, muss das, was heute noch als Abfall bezeichnet wird, in Zukunft als Wertstoff oder Nahrung (Braungart, 2003) verstanden werden.

Das Projekt Up-Cycling in lokaler Produktion geht aus der Motivation hervor, städtische Ressourcen stärker zu nutzen, um lokale Materialkreisläufe und soziale Beziehungen anzuregen. Up-Cycling beschreibt dabei den Prozess der Inwertsetzung von Abfällen, Nebenprodukten und Umsonstmaterialien. Durch den Einsatz von Kreativität und praktischem Wissen erhält das bis dahin nutzlose Material eine neue Funktion. Lokale Produktion integriert dabei Wissens- und Materialarbeiter, wobei vor allem letztere im Fokus unseres Interesses stehen. Wir sehen in der Re-Lokalisierung von materieller Arbeit und dem Up-Cycling eine Diversifizierung der städtischen Berufs- und Arbeitsfelder.

Die Idee eines gemeinsamen Speichers ist die Folgerung aus der Umlenkung von globalen in lokale Stoffkreisläufe. Widmet man sich den Ressourcen der Stadt und erschließt Material, um es verfügbar zu machen, wird ein Zwischenspeicher notwendig. Der gemeinsame Speicher kann durch die Kollektivierung der Nutzer ein Lager, eine Plattform, eine Börse oder ein Ort der Produktion und des Wissensaustausches sein. Der gemeinsame Speicher bildet mit der Konzentration von Materie einen Anziehungspunkt für lokale Produzenten, die sich mit dem Material der Stadt auseinandersetzten und an dessen Inwertsetzung arbeiten.

Den Abschluss unserer Arbeit bildet die Anwendung unseres Konzeptes auf reale Orte der Stadt. In der Ausarbeitung von drei Prototypen setzen wir uns mit konkreten Orten, ihren Akteuren und deren Praktiken auseinander, um das Konzept des gemeinsamen Speichers in unterschiedliche Kontexte zu implementieren und abzuprüfen. Die Vision von einem polyzentrischen Netzes gemeinsamer Speicher, angewendet auf die Stadt, bildet den Abschluss unserer Arbeit und gleichzeitig einen Ansatz zum Handeln.

 

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Quellen: 

Ax, C., 1997, Das Handwerk der Zukunft – Leitbilder für nachhaltiges Wirtschaften, Birkhäuser Verlag, S. 44

Braungart, M., Mc Donough, W., 2003, In: Einfach intelligent produzieren, Cradle to cradle: Die Natur zeigt, wie wir die Dinge besser machen können, Berliner Taschenbuch Verlag, S. 32

Kategorien: Research
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